Shuttle

Das wandboard hat leider nicht lange durchgehalten: schon gegen Ende des Sommers machte es durch ein leises Summen auf sich aufmerksam (ein Geraeusch, das man von einem luefterlosen Geraet einfach nicht hoeren moechte), dazu kamen in immer kuerzeren Abstaenden spontane Reboots. Nachdem die durchschnittliche Uptime auf unter 2 Stunden gefallen war, habe ich mich also nach Ersatz umgeschaut. Nach den Erfahrungen mit ARM-Geraeten (Hardware nur teilweise unterstuetzt, abenteuerliche cross-compile-Arien mit zweifelhaften Resultaten usw.) bin ich wieder heimgekehrt ins Reich der x86 und habe mich fuer einen Shuttle entschieden: luefterlos, fuer 24/7 freigegeben. Mit einer SSD und 4GB RAM braucht er bei mir im Mittel ca. 6 Watt, wobei der Verbrauch bei Vollast bis etwa 11 Watt hochgeht. Der uebliche Benchmark:

mathias@shuttle:~$ time echo "scale=5000; a(1)*4" | bc -l > /dev/null
real 0m42.464s

Also gut 3mal so schnell wie das wandboard, bei ca. doppelten Stromverbrauch – fairer deal.

Der Umzug von dns/dhcp war etwas schwieriger, mittlerweile legt Ubuntu einem da so einige Steine in den Weg (muss ja mit NetworkManager, resolvconfd, dnsmasq usw. alles schoen automatisch gehen – wehe dem, der da manuell eingreifen will.)

Nach der Huerde waren owncloud, dovecat, getmail, tiny-rss, munin, sslh und apache dann recht pflegeleicht.

Die Datenhalde sollte eigentlich auf ein NAS (im Moment ein Synology DS214) – das spielt aber nicht so richtig mit: urspruenglich sollte es per iscsi angebunden werden, damit dort ein luks-Volume drauf kann, welches per samba exportiert wird. Bei iscsi geht das NAS aber nie in den suspend – was ein Spielverderber. Also ein normales Volume draufgelegt, mit einer Container-Datei gefuellt, die als loopback gemountet und dort das luks drauf: durch die Brust ins Auge. Nicht schoen, funktioniert aber.

Ein klein wenig Aerger bereitete dann noch ein Ubuntu-Update, nach dessen Einspielenn der Rechner alle naselang einfach runterfuhr. Den logs war nur zu entnehmen, dass der systemd per dbus die Anweisung genau dazu bekommen hat. Auch hier wieder: wehe dem, der da Fehler suchen muss. Irgendwann war dann der lightdm enttarnt: nach dem update crashed der haeufiger, und upstart interpretiert das Ende des lightdm als Signal, den Rechner runterzufahren. Offenbar ist es in der Linux-Welt mittlerweile recht ungewoehnlich, dass sich mehrere Leute auf einem Rechner anmelden oder ein Rechner neben dem gui noch andere Dienste anbietet.

Das Backup macht jetzt auch der shuttle: ein kleines Script schaut sich die blkid angeschlossener Platten an, wenn es eine als Backup-Platte erkennt, mountet er die und start das Backup (per rsnapshot). Einfach USB-Platte anschliessen, Script per screen starten und laufen lassen.