Bequemlichkeiten

Remote steuern konnte ich mein ganzes Geraffel schon immer. Im Zweifel per ssh übers wandboard, der ghost wird per wake on lan gestartet, andere Geräte über die Schalt-Steckdose per sispmctl. Aus irgendwelchen Gründen, gefiel das aber nicht jedem (genauer: jeder). Also habe ich mich mal aufgerafft, das Ganze zu verschönern:

device-2014-05-29-191224Ein bisschen jQuery-Mobile, ein wenig Javascript, html, fast gar kein css und etwas cgi für dieses Ajax-Zeug ergeben das Bild (vom Nexus7). Ein Click auf die plug-Buttons toggelt deren Zustand, das Datum der nächsten Aufnahme kommt ja vom vdr selber, für den Stromverbrauch habe ich mir eine FritzDect gegönnt. Die hängt noch vor der USV – das ist also der Stromverbrauch von FritzBox, USV, Nas im Ruhezustand, ghost schlafend, einem Switch, der Schalt-Steckdose selber und dem wandboard. Die Anzeige aktualisiert sich alle 30sec.

Ganz komfortabel die Actions auf der 2. Seite:

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Diese Links werden in Abhängigkeit der States erzeugt, läuft der vdr steht dort also: “stop vdr”. Dahinter liegen Skripte die ganau dies tun, wobei sie sich auch die Umgebung anschauen. Z.b. prüft startVdr.sh ob switch und nas auch laufen und schaltet sie bei Bedarf ebenfalls ein. (Eventuell baue ich später nochmal etwas, um diese Geräte auszuschalten, wenn sie nicht benutzt werden – dann wird das mal wichtig.)

Seite 3 sind die Links die man so braucht:

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Hier fehlt noch einiges (owncloud z.B.).

Und schliesslich auf Seite 4 dann wieder ein paar Infos für mich:

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Genau die syslogs. Die Geräte loggen übrigens alle remote auf das wandboard – das macht das Einsammeln der Infos bei Problemen deutlich einfacher.

Ich muss gestehen, so macht das auch irgendwie Spass. Auch wenn es den spröden Charme eine Text-Konsole natürlich nicht annähernd ersetzen kann.

VDR

Der neue VDR ist da. Der ghost durfte diese Aufgabe endlich abgeben. Das freut auch mich – der vdr-Teil war nie ein Quell absoluter Stabilität, immer mal wieder stürzte ghost beim Versuch in den suspend zu fahren ab.

Der VDR macht nur genau das – Aufzeichnen. Die Dateien landen auf dem NAS. Hierfür habe ich mir eine DS412 gegönnt, die kleinste Variante. Stromverbrauch 4Watt minimal plus ca 7 Watt pro Platte, also 18 Watt im Maximum.

Der vdr steckt im Silverstone Sugo – sehr schönes Gehäuse. Nicht unbedingt im ästhetischen Sinne, mehr im nützlichen: gut durchlüftet, den 3.5” Einschub kann man einfach ausbauen (ich habe eine kleine SSD im 2.5” Schacht liegen), Platz genug auch für grosse Karten (trotz mini-ITX). Mit einem Silverstone Strider 300W SFX, 2GB Ram, ASRock H61MV-ITX und einem kleinen Celeron kommt das Ganze so auf ca. 27 Watt. Ärgerlich für die Energiebilanz: da mir die Port an der FritzBox ausgingen, musste nun auch noch ein weiterer Switch her.

Der vdr hängt an einer schaltbaren Steckdosenleiste, für Aufnahmen wird er eingeschaltet. Nach der Aufnahme fährt er automatisch runter. Das erledigt der VDR selber, die Thematik ist nicht ganz trivial. Zumindest hier unter Ubuntu 14.04 muss in der /etc/default/vdr das ENABLE_SHUTDOWN=1 gesetzt sein, dazu habe ich in der setup.conf noch die Zeilen

MinEventTimeout = 15
MinUserInactivity = 1

gesetzt. Wann genau de r VDR runterfährt, ist von aussen nicht ganz klar. Manchmal direkt nach der Aufnahme, manchmal vergeht auch mal eine halbe Stunde. Prinzipiell funktioniert das aber. Beim Runterfahren wird noch ein shutdown-hook aufgerufen. Das hat den charmanten Vorteil, dass dieses Script beim Aufruf vom vdr mitgeteilt bekommt, in wieviel Minuten dieser wieder hochgefahren sein möchte. Diesen Wert schiebe ich auf das wandboard – von dort wird der vdr ja dann wieder gestartet. Auf dem wandboard läuft dann ein kleines Script, welches schaut, ob der vdr erreichbar ist – wenn nicht wird die Steckdose abgeschaltet, oder ob eine Aufnahme ansteht, dann wird die Steckdose wieder eingeschaltet.

Das Ganze läuft jetzt seit 2 Wochen stabil – und ich bin recht zufrieden damit.

Remote-Steckdose

Für meinen Server ghost brauche ich sowas wie die Fritz!Dect – bei dem muss ich ausser on/off ja auch noch suspend/running/crashed unterscheiden. Von diesem Sonderfall mal abgesehen, will ich nur an- und ausschalten bzw. wissen, ob ein Gerät an oder aus ist. Durch Zufall bin ich über die ultimative (und vor allem ultimativ einfache) Lösung gestolpert: eine Steckdosenleiste wie der EnerGenie EG-PMS2 zusammen mit sispmctl. Letzteres ist bei den meisten Distribution eh schon dabei. Eine schöne Beschreibung liefert die Seite “USB-Steckdosenleisten mit dem Raspberry Pi schalten”. Hat auch auf dem wandboard auf Anhieb völlig problemfrei geklappt.